Meine Gedanken über das Felchen fischen
Meine Gedanken, Überlegungen, Nachdenken über das Felchen fischen
Felchen fischen hat fast schon etwas Meditatives. Immer wieder hebe ich meine Rute im Zeitlupentempo an und lasse sie anschliessend wieder sanft absinken. So gemächlich die Köderführung auch ausschauen mag, so gespannt sind meine Sinne. Gebannt fixieren meine Augen die feinen Ruten spitze. Jeden Moment erwarte ich einen Biss. Und dann passiert es. Kaum spürbar, kein Zupfer, kein Ziehen, nur ein kurzes Nachlassen der Schnurspannung. Pfeilschnell schiesst mein Arm nach oben und im gleichen Atemzug verbiegt sich die feine Rute zum Halbkreis.
Langsam kurble ich den Fisch nach oben. Erst ist es nur ein Aufblitzen in der Tiefe, dann erkenne ich die silbernen Flanken einer Mittvierziger Felche. Kurz vor dem Feumer zeigt sie ihr wahres Kämpfernaturen. Einem wilden Sprung folgt eine lange, energische Flucht unters Boot. Häufig verfängt sich die Hegene bei solchen Fluchtversuchen im Ankerseil und der Fisch geht verloren. Dieses Mal geht alles glatt und ich kann den Fisch über den Feumer führen.
Tipps zum Finden und Fangen von Felchen
Der bevorzugte Lebensraum der Felchen befindet sich zwischen 4 und 18 Grad Wassertemperatur, weil hier der Sauerstoffgehalt des Wassers ziemlich hoch ist. Und wenn dazu noch Wasserbedingungen herrschen, die keine oder nur wenig Trübung hervorrufen, hat man eine solche Stelle gefunden, wo sich die Felchen gerne aufhalten. So ist es auch nicht überraschend, wenn Felchen im zeitigen Frühjahr zu Beginn der Saison in Wassertiefen unter 10 Meter anzutreffen sind. In höher gelegenen Seen, wo die Wassertemperatur nicht oder nur selten die 18 Grad übersteigt, lassen sich die Felchen fast das ganze Jahr über auch in seichten Gewässerabschnitten fangen. Bereiche in Seen, wo Wassertrübungen herrschen, kann man getrost „links“ liegen lassen, egal durch, was diese Trübungen entstanden sind; hier fühlen sich die Felchen nicht wohl und so meiden sie diese Plätze, wenn es möglich ist.
Die richtige Felchen Saison beginnt meist ab März, wenn der Schnee geschmolzen ist und sich das Wasser langsam ein wenig erwärmt. Obwohl schon ab 1. Januar bei uns am Untersee ist es der 18. Dezember gleich nach der Schonzeit, die ersten Süchtigen, ich gehöre auch dazu, auf dem Wasser zu beobachten. Die Nymphen beginnen einfach erst jetzt zu steigen und die Felchen bekommen nach dem Winter, wenn das Wasser ein, zwei Grad wärmer wird, wieder richtig Hunger. April, Mai bis Anfang Juni und dann wieder ab September sind die aussichtsreichsten Monate zur Felchen Jagd. Natürlich heisst es auch hier wieder, Ausnahmen bestätigen die Regel, sodass es sicherlich auch Gewässer gibt, in denen man über die Sommermonate gut fangen kann, aber wie zuvor erwähnt, solche Gewässer sind nicht die Regel.