Umgang mit Fisch, Fachgerechte Handhabungen von Bindaris
Der richtige Umgang mit Fisch
**Alle behaupten, Sie können es, allerdings ist es oft das Gegenteil**
Egal, ob im Sommer am See oder im Winter an der gefrorenen Kante – Angeln scheint ein beliebtes Hobby zu sein. Doch jeder zweite Angler, der
das Wort „Fischen“ in den Mund nimmt, hat oft wenig Ahnung davon, was das wirklich bedeutet. Schliesslich ist das ganze Geschehen um das
Fangen von Fischen, nicht nur eine Frage des Werfens und Wartens. Du stehst am Ufer, mit der Angelausrüstung bereit und dem selbstbewussten
Blick eines Experten. Doch wenn es dann darum geht, einen Fisch richtig zu fangen und ihn respektvoll zu behandeln, sieht die Realität häufig ganz
anders aus. Es ist fast so, als ob viele glauben, das Angeln allein genüge, um sich als wahrer Fischfänger zu qualifizieren. "Schau mal, ich habe einen!
Oh, er ist weg …“, tönt es schon nach wenigen Minuten. Der Fisch ist zwar weg, aber das Geschrei und die Aufregung sind garantiert.
Ein weiteres Bild, das einem sofort ins Auge springt: Ein Fisch wird über die Böschung gezogen, als wäre es das Normalste der Welt. Wer dabei zusieht,
muss wohl oder übel schmunzeln oder das Gesicht verziehen. Man fragt sich: Wo bleibt der Respekt vor dem Tier? Ist es wirklich nötig, den Fisch auf
diese brutale Art zu behandeln? Wenn man keinen Fisch anfassen kann, sollte man wirklich das Angeln überdenken. Und noch besser: Lass es gleich
einem erfahrenen Angler. Im Hochsommer wird es dann besonders absurd. Der Fang des Tages landet ohne jegliche Betäubung einfach in einem
Plastiksack, als wäre es ein Stück Müll. „Ich habe ihn in den Schatten unter den Baum gelegt!“, hört man dann stolz rufen. Oh ja, das ist natürlich sehr
stilvoll – neben einer Kühlbox, vollgepackt mit alkoholischen Getränken, für jede Menge Erfrischung. Klar, dafür ist kein Platz für die Fische, schliesslich
sind sie ja nur der Beifang des Ausflugs.
Die Regeln, sie sind klar definiert: Nach der Betäubung sollte man den Fisch entweder durch einen gezielten Schlag auf den Kopf oder durch einen
Genickbruch schnell und schmerzlos töten. Anscheinend sind diese Informationen bei vielen nicht angekommen oder werden bewusst ignoriert. Es
ist nicht nur eine Frage des Tierschutzes, sondern auch des eigenen Gewissens. Wer angelt, sollte sich auch mit der Verantwortung auseinandersetzen,
die mit diesem Hobby einhergeht. Und dazu gehört eben auch, die Fische mit Respekt zu behandeln. Letztendlich ist Angeln mehr als nur ein Zeitvertreib.
Es ist ein Zusammenspiel von Technik, Geduld und Respekt gegenüber der Natur. Vielleicht sollten wir alle ein bisschen weniger prahlen und uns stattdessen
darauf konzentrieren, das Angeln richtig zu lernen. Denn spätestens, wenn das Blut fliesst und der Fisch leidet, wird jedem klar:
Es geht hier um mehr als nur den grossen Fang.
Wie steht es nun mit dem viel zitierten «Kiemen schnitt» und wie funktioniert er?
Der Kiemen schnitt bedeutet keineswegs «Kehlschnitt».
Fische, die zur Entnahme bestimmt sind, müssen nach dem Betäubungsschlag durch «Entbluten» getötet werden.
Nach Artikel 187 der Tierschutzverordnung wird ein Tier folgendermassen entblutet:
Das Entbluten erfolgt mittels Durchtrennen oder Anstechen von Hauptblutgefässen im Halsbereich. Die Arterie befindet sich beim Fisch zwischen seinem Herzen (etwa auf Höhe seiner Brustflossen) und dem Punkt, an dem die Kiemenbögen zusammenfliessen.
Ein sofortiges Ausnehmen ist unzulässig. Es ist nicht jedermanns Sache, einen Fisch auszunehmen, je nach kantonalen Fischereiverordnungen ist es zulässig, Fischinnereien zurück ins Wasser zu geben. Weil die Regularien schweizweit transparent und online einsehbar sind, gibt es vonseiten der Fischer keine Entschuldigungen. Die Gesetze sind bindend, auch im Hinblick auf die Entsorgung von Fischabfällen.